Besuch von Frau Prof. Erika Rosenberg an der Hela

Am Mittwoch, den 06.11.2019, war Frau Rosenberg bei uns in der Klasse 10b zu Besuch. Frau Rosenberg ist nicht unbekannt an unserer Schule. Zum wiederholten Mal ist sie der Einladung unserer Geschichtslehrer gefolgt und hat sich auf den Weg zu uns nach Heilbronn gemacht. Wir waren alle sehr gespannt und beeindruckt, wie offen und lebendig sie aus Ihrem Leben und dem Leben ihrer Familie berichtete – von ihren Eltern, die als jüdische Deutsche vor den Nazis geflohen waren und sich zunächst illegal in Paraguay aufgehalten hatten und schließlich in Argentinien eine Heimat fanden, von den in Deutschland zurückgebliebenen Familienmitgliedern, von denen keiner die Naziherrschaft überlebt hatte und ihrem Leben zwischen den zwei Welten: Argentinien und Deutschland.

Aufgrund ihrer eigenen Lebensgeschichte, so sagte sie, hatte sie schließlich Geschichte in Argentinien studiert und sich intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Dabei stieß sie auch auf Oskar Schindler und seine Frau Emilie, die als Frau und Mitverantwortliche für die Rettung hunderter Juden vor der Ermordung kaum Erwähnung fand. Mit Emilie Schindler führte Frau Rosenberg über einen langen Zeitraum hinweg Interviews, die für beide emotional sehr anstrengend waren, da die Erinnerungen an die Grausamkeiten der Nazis Wunden aufrissen. Beide hat schließlich bis zum Tod von Emilie Schindler im Jahr 2001 eine lange Freundschaft verbunden.

Frau Rosenberg hat uns während ihres Besuchs immer ins Gespräch eingebunden und alle Fragen beantwortet. Dadurch und auch durch ihre Bildbeiträge wurden ihre Berichte nachvollziehbar und sehr anschaulich. Wir bewundern ihren Mut und ihre Kraft und wünschen ihr, dass sie noch viele Schüler an ihren Erlebnissen teilhaben lassen kann. Danke für Ihren Besuch, liebe Frau Rosenberg.

(KNZ)