Die Autorin, Schriftstellerin und DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier besuchte die Abendrealschule Heilbronn und die Helene-Lange-Realschule Heilbronn, um Schülerinnen und Schülern einen bewegenden Einblick in das Leben von Jugendlichen in der DDR zu geben. Zunächst stellten die vortragenden Schüler dar, was sie sich anhand der Ausstellung „Auf Biegen und Brechen – Geschlossener Jugendwerkhof Torgau 1964-1989“ erarbeitet hatten: Jugendliche, die sich nicht in das sozialistische Kollektiv einfügen wollten oder konnten, wurden mit psychischer und physischer Brutalität eingeschüchtert, gebrochen und umerzogen. Im Anschluss berichtete Freya Klier als Zeitzeugin von ihrer Zeit im Kinderheim der DDR, von der Verhaftung und dem Selbstmord ihres Bruders, nachdem er wegen politischen Widerstands in die Psychiatrie eingewiesen worden war, von ihrem gescheiterten Fluchtversuch, dem Mordanschlag, den die Staatssicherheit der DDR auf sie verübte und ihrer Ausbürgerung nach Westdeutschland. So wurde aus der Perspektive eines Kindes und Jugendlichen besonders deutlich, wie eine Diktatur in das Leben jedes Einzelnen eingreift. Weltweit gibt es zurzeit etwa 70 Diktaturen, so die abschließende Mahnung Freya Kliers, sich für Demokratie und Bürgerrechte einzusetzen.