Von Entmenschlichung und Menschenwürde

Schülerinnen und Schüler aus Klasse 10 und der Geschichts-AG der Helene-Lange-Realschule besuchten die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht in Leuchtschrift am Eingang des im Wesentlichen unverändert erhaltenen Gebäudes, und je tiefer die Besucher in den Häftlingsalltag der politischen Gefangenen im Nationalsozialismus eintauchten und erfuhren, wie politische Gegner von November 1933 bis Juli 1935 dort entmenschlicht und gequält wurden, umso deutlicher wurde ihnen, wie eine Dikatur in das Leben jedes Einzelnen eingreift. Gedenkstättenpädagogin Annette Lein ordnete mit den Schülern den Oberen Kuhberg als frühes Lager nach Machtübernahme der NSDAP in den Zusammenhang des KZ-Systems ein, bevor sie in einem Rundgang an verschiedenen Stationen im Lager und anhand von Einzelbiografien deutlich machte, wie die Entmenschlichung der insgesamt 600 inhaftierten Männer ihren Willen brechen sollte – darunter auch der spätere SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von der Arrestzelle unterhalb des Eingangs und den feuchten und schmutzigen Kasematten, in denen die Häftlinge den Großteil ihrer Zeit verbringen mussten. Mit dem Blick auf die Leuchtschrift „ Die Würde des Menschen ist unantastbar“ verließen die Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte und bedankten sich bei Annette Lein für die eindrucksvolle Führung.